Die Schicksalsbogen des Lebewesens
– Symbol Nr. 18
Das ewige Jetzt
Jesus kannte das Karmagesetz: „Was du säst, wirst du ernten.“ Als der Jünger Petrus am Karfreitag eingriff, um den Welterlöser zu verteidigen, stoppte Jesus ihn mit den Worten: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort, denn alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen.“ (Mt. 26, 52).
Die gleiche Einsicht und Umsicht bewies Jesus, als er am Kreuz für seine Henker mit den Worten betete: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Aber was war das, was sie nicht wussten? Die kreuzigenden Henker wussten nicht, dass sie mit ihrer Handlungsweise ihre eigene kommende Kreuzigung oder entsprechende Leiden vorbereiteten. Das wollte Jesus ihnen also ersparen. Er vergab und wollte sich nicht rächen.
Saat und Ernte, Schicksalsbildung, sind die pädagogischen Werkzeuge in der „Schule des Lebens“. Auf diese Weise werden den Erdenmenschen allmählich „ihre Augen aufgetan“, und sie werden wie Gott, um zwischen gut und böse unterscheiden zu können – demjenigen, das Glück schafft, und demjenigen, das Un-glück schafft. Der Genuss dieser „Früchte vom Baum der Erkenntnis“ führt dazu, dass wir logisch und liebevoll handeln – und damit die „Früchte vom Baum des Lebens“ genießen können.
Es gibt keine Hölle jenseits des irdischen Daseins. Solche Zustände sind nur vorübergehende selbstgeschaffene Zustände in den Erdenleben. Und für eine kurze Übergangszeit nach dem Tod. Wer zum Beispiel versuchte durch Selbstmord vor einem Leidenszustand zu flüchten, wird schwer enttäuscht, da der Selbstmord sich nur in einem geistig dunklen und düsteren Zustand fortsetzt bis der Selbstmörder von seinen dunklen Gedanken befreit wird. Die Begriffe „Hölle“ und „Satan“ drücken die Leidenszustände aus, denen sich die unfertigen Wesen hier auf der Erde selbst aussetzen.
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