Martinus teilt das Vaterland mit dem großen Märchenerzähler H. C. Andersen. H. C. Andersen konnte aus der Wirklichkeit ein Märchen machen. Von Martinus kann man das Umgekehrte sagen: Er hat das Märchen zur Wirklichkeit gemacht. Er hat den ewigen Kern und die unbegrenzte Liebesbotschaft der Religionen in geistige Wissenschaft verwandelt!
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Martinus
Martinus wurde 1890 in Sindal, Nordjütland, geboren, wo er bei Pflegeeltern auf einer kleinen Häuslerstelle aufwuchs. Über die Grundschule hinaus bekam er keine Ausbildung, und der Wunsch, selbst Schullehrer zu werden, ging wegen der schlechten ökonomischen Verhältnisse nicht in Erfüllung. Stattdessen wurde er Hirtenjunge, Molkereiarbeiter, Wächter, Nachtwächter, Briefträger und Büroangestellter in Kopenhagen. Das Folgende sind Martinus´ eigene Worte aus dem Manuskript zum Buch „Das intellektualisierte Christentum“:
„Ich hatte keine höhere Schulausbildung, keine wissenschaftlichen Examina oder Doktorwürden und keine Kenntnis von den großen philosophischen und religiösen Autoren. Als Kind ging ich in eine kleine primitive Dorfschule mit nur zwei Klassen und einem Lehrer. Im Sommer betrug die Schulzeit 6 Stunden wöchentlich, im Winter etwas mehr. Au b er Lesen, Schreiben und Rechnen bestand der Unterricht nur aus biblischer Geschichte, einigen Kirchenliedern, ein bisschen dänischer Geschichte und Geographie. Das war alles.
Da mir die biblische Geschichte Spaß machte, ging ich gern zur Schule. Mein großer Wunsch war es, zu studieren und Lehrer zu werden, aber das war nicht Gottes Wille. Meine Pflegeeltern hatten nur das tägliche Brot und deshalb keine Möglichkeit, meine weitere Ausbildung finanziell zu unterstützen. Von 14 Jahren an bis ich 30 war, verlief mein physisches Dasein so wie das von tausend anderen unbemittelten jungen Menschen ohne Ausbildung oder Fachkenntnisse. Ich wurde Knecht, Molkereiarbeiter, Nachtwächter und Büroangestellter.
In meinem 31. Lebensjahr erlebte ich einen geistigen Prozess, der meine kosmische Mission einleitete.
Es war an einem Abend im März 1921, wo ich bei vollkommener Dunkelheit in meinem Zimmer am Platz Nørrebros Runddel in Kopenhagen saß und mich auf Gott konzentrierte. Und es war während dieser Konzentration auf Gott und in dieser völligen Dunkelheit, als ich in wacher tagesbewusster kosmischer Vision meine damals für mich selbst unfassbare göttliche Berufung erlebte, das ”Viele” als kosmische Wissenschaft intuitiv klarzulegen und zu manifestieren, das Jesus seinen Jüngern hätte erzählt haben können, wozu aber weder sie noch die damaligen öffentlichen Autoritäten und Behörden ausgebildet genug waren, um es zu erfassen.
Das Folgende soll zeigen, wie es möglich ist, dass ein Mensch, der in einer unintellektuellen, bäuerischen Umgebung geboren und aufgewachsen ist und ohne Studium, Examina, Forschung und geistige Anleitung plötzlich die Fähigkeit bekommt, eine kosmische Wissenschaft zu schaffen, deren Endfazit das ewige Weltbild und deren Fundament die Allliebe sowie die Unsterblichkeit der Lebewesen und ihr Hervortreten als Herren über ihr eigenes Schicksal ist."
30 Jahre alt im Jahre 1921 – 4 monaten nach seiner kosmischen Geburt.
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”Die Christusvision, die ich erlebte, war kein Traum oder eine Halluzination, sondern ein vollkommen waches, kosmisches, tagesbewusstes Erlebnis, das eine deutliche Äußerung einer Mission enthielt, die ich ausführen sollte.” ...
” Schon am nächsten Vormittag spürte ich, dass ich wieder meditieren sollte. Nachdem ich mich in meinem Korbstuhl zurechtgesetzt hatte, der mir jetzt mit einer starken geistig wirkenden Kraft aufgeladen zu sein schien, band ich ein Tuch um meine Augen und befand mich also in tiefer Dunkelheit, jedoch in einem absolut wachen, tagesbewussten Zustand. Auf einmal war es, als ob ich in einen halbdunklen Himmel hineinschaute, worüber sich ein dunkler Schatten bewegte, der den Himmel heller hinterließ. Dieser Schattendurchgang über den Himmel geschah mehrere Male, und bei jedem Mal wurde der Himmel leuchtender, bis er einen blendenden Ozean von Licht in der reinsten Farbe des Goldes darstellte, der alles andere existierende Licht überstrahlte. Das formte sich wie tausende vibrierender senk-rechter goldener Fäden, die den Raum völlig erfüllten. Ich war alleine mitten in dieser göttlichen, lebenden, goldenen Lichtflut, jedoch ohne selbst in irgendeiner sichtbaren Form zu erscheinen. Ich hatte keinen Organismus, wie alle geschaffenen Dinge um mich herum, mein Zimmer, meine Möbel, ja die ganze materielle Welt ganz verschwunden oder außerhalb der Reichweite der Sinne waren. Das blendend goldene Licht mit seinen vibrierenden goldenen Lichtfäden hatte alles in sich aufgenommen, was sonst der Wahrnehmung oder dem Erleben zugänglich ist. Aber trotzdem konnte ich durch das starke goldene Licht tagesbewusst erleben, dass ich eine lebende Existenz jenseits der Welt der physischen Phänomene hatte, jenseits von allem, das sonst als erschaffene Phänomene erscheint. Ich war außerhalb von Zeit und Raum. Ich war eins mit der Unendlichkeit und Ewigkeit. Ich war im Element meines unsterblichen Ichs, dem unsterblichen Ich, das zusammen mit den unsterblichen Ichen aller existierenden Lebewesen eins mit dem Ich des Weltalls oder dem ewigen Ursprung ist. Hier war ich eins mit der durch alle Zeiten, durch alle Weltkulturen, alle Weltreligionen, Rassen und Völker bewusst und unbewusst gesuchten, verehrten und angebeteten ewigen, allmächtigen, allwissenden und allliebenden Gottheit.”
© Martinus Institut